Erfurt (agrar-PR) - Nach mehrjähriger Vorbereitung und Abstimmung startet heute das
länderübergreifende Naturschutzgroßprojekt „Grünes Band Eichsfeld –
Werratal“. Dazu wird auf dem Gut Herbigshagen bei Duderstadt
(Niedersachsen) der Bewilligungsbescheid des Bundesamtes für
Naturschutz und des Bundesumweltministeriums an die
Heinz-Sielmann-Stiftung übergeben. Der Bescheid bezieht sich zunächst
auf die dreijährige Planungs- und Moderationsphase, nach deren
erfolgreichen Abschluss eine achtjährige Umsetzungsphase folgen wird.
Der Freistaat Thüringen sowie die Länder Niedersachsen und Hessen
hatten im Vorfeld die Kofinanzierung des Projektes zugesichert. Das
Projektvolumen umfasst 1.011.905 Euro und wird zu 75% vom Bund (758.929
Euro) und zu 15 % von den beteiligten Ländern gefördert (162.286 Euro).
10% werden vom Projektträger beigesteuert (90.691 Euro).
Der
Freistaat Thüringen hat den weitaus größten Anteil an der
Projektgebietsfläche, die auch einen 130 km langen Abschnitt des GRÜNEN
BANDES einschließt. Aus diesem Grund wird er die Federführung bei der
Projektabwicklung übernehmen und ca. 75% des von den Ländern zugesagten
Finanzierungsanteils aufbringen (121.475 Euro).
Das neue
Naturschutzgroßprojekt dient dem Ziel, durch Flächenankauf und Pflege-
und Entwicklungsmaßnahmen den Biotopverbund zwischen Werratal und Harz
innerhalb des GRÜNEN BANDES sowie an wichtigen Querachsen, wie dem
Rhume-Eller-Fließge-wässernetz, zu verbessern oder wiederherzustellen.
Weiterhin sind Naturschutzmaßnahmen im Wald vorgesehen. Alle Maßnahmen
basieren auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit und werden in einer noch
zu gründenden Projektbegleitenden Arbeitsgruppe abgestimmt. Ergebnis
der ersten Phase ist ein einvernehmlich abgestimmter Pflege-
und
Entwicklungsplan.
In der mehr als dreißigjährigen Geschichte
der Bundesförderung ist es das erste länder-übergreifende
Naturschutzgroßprojekt sowie das erste Naturschutzgroßprojekt im GRÜNEN
BAND.
„Die Thüringer Landesregierung war sich frühzeitig der
großen Verantwortung für das GRÜNE BAND bewusst und handelte bisher
nach einem eigenständigen Leitbild. Verschiedene Instrumente wie die
Flurbereinigung, verschiedene Förderprogramme und naturschutzrechtliche
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kamen hier zum Einsatz, um die Ziele
des Naturschutzes und der Regionalentwicklung in Einklang zu bringen.
Allerdings war die eingeschränkte Flächenverfügbarkeit ein Hemmnis.
Durch das neue Naturschutzgroßprojekt sowie durch die Übertragung von
ca. 3.600 ha Bundesflächen auf die Stiftung Naturschutz Thüringen, die
per Vertrag am 9. November 2008 zwischen Bund und Land vereinbart
wurde, werden sich die Handlungsspielräume zur Wiederherstellung eines
länderübergreifenden Biotopverbundes wesentlich verbessern“, so der
Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr.
Volker Sklenar.
Inge Sielmann, Stiftungsratsvorsitzende der
Heinz Sielmann Stiftung, erklärte: „Es ist ein Meilenstein für den
Natur- und Artenschutz in Deutschland: das ‚Grüne Band
Eichsfeld-Werratal’ stellt als Naturschutzgroßprojekt ein
entscheidendes Verbindungsstück in der Flächenkulisse des Nationalen
Naturerbes dar.“