Hannover (agrar-PR) -
Niedersachsens Umweltminister nimmt Anerkennungsurkunde für neues UNESCO-Biosphärenreservat Drömling entgegen Schon im Juni kam die frohe Kunde aus Paris, am (heutigen) Freitagabend wird es festlich und offiziell besiegelt: Gemeinsam mit Sachsen-Anhalt bekommt Niedersachsen die Anerkennungsurkunde für ein neues, grenzüberschreitendes UNESCO-Biosphärenreservat. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer nimmt beim 3. Drömlingsfest in Brome (Landkreis Gifhorn) die Urkunde von der UNESCO entgegen. „Das ist ein großartiger Tag für den Arten- und Naturschutz in Niedersachsen", so Meyer, „gewachsen von unten, bekommt Niedersachsen ein zweites UNESCO Biosphärenreservat am Grünen Band. Das ist wirklich ein toller Grund, um gemeinsam mit unseren Nachbarn aus Sachsen-Anhalt zu feiern!"
Das neue UNESCO-Biosphärenreservat Drömling umfasst auf niedersächsischem Gebiet insgesamt 11.300 Hektar, ein Viertel der gesamten Fläche. Es ist geprägt von ausgedehnten Grünlandflächen, Feuchtwäldern sowie einem engen Netz von Gräben mit einer Gesamtlänge von rund 2.200 Kilometern. Etwa 16.800 Hektar werden von Niedermooren und Anmooren eingenommen. In der vielfältigen Landschaft finden sich auf engstem Raum seltene Pflanzen- und Tierarten wie Fischotter, Seeadler oder Schilfrohrsänger. Auch Biber, Laub- und Moorfrosch sowie die Libellenart Große Moosjungfer haben hier Rückzugsorte. „Die Anerkennung durch die UNESCO in Paris ist eine große Wertschätzung für die vor Ort geleistete Arbeit und die zukunftsfähige Entwicklung des gesamten Drömlings", so Minister Meyer. „Sie ist ein echtes Welt-Gütesiegel, und damit wird der Drömling erst zum zweiten UNESCO-Biosphärenreservat in Niedersachsen nach dem ebenfalls grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Elbtalaue."
Vor fast zehn Jahren haben die Landesregierungen Sachsen-Anhalts und Niedersachsens - in Anwesenheit des damaligen Niedersächsischen Agrarministers Meyer - die erste länderübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet mit dem Auftrag, Möglichkeiten zur Entwicklung eines gemeinsamen UNESCO-Biosphärenreservats Drömling zu sondieren. Nach einem intensiven Dialog mit Bürgerinnen, Bürgern und Beschlüssen aller betroffenen Landkreise und des Landtages wurde vergangenes Jahr im Mai den Anerkennungsantrag bei der UNESCO gestellt - „und auf den Erfolg können wir alle zurecht stolz sein", so der Umweltminister.
Die länderübergreifende Zusammenarbeit soll laut Meyer „noch besser und noch enger" werden: „Wir werden die Gebietsbetreuung, Umweltbildung, Beratung und nachhaltige Regionalentwicklung des UNESCSO-Biosphärenreservats Drömling länderübergreifend gestalten", so der Minister. Die hoheitlichen Aufgaben bleiben bei den Landkreisen Gifhorn, Helmstedt und der Stadt Wolfsburg. Niedersachsen beteiligt sich ab 1.1.2024 unter anderem mit Personal und Geld an der neuen gemeinsamen Biosphärenreservatsverwaltung.
Grundsätzliches Ziel ist es, die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft gemeinsam mit Sachsen-Anhalt zukunftsfähig weiterzuentwickeln. „So können wir die schmerzhafte Trennung der innerdeutschen Teilung jetzt ein Stück weit hinter uns lassen und die Natur- und Kulturlandschaft am Grünen Band gemeinsam und nachhaltig entwickeln und pflegen", so Umweltminister Meyer. „Als Land werden wir jetzt die Landwirtschaftsberatung, Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung und Gebietsbetreuung durch vielfältige Projekte zu Klimaschutz, Regionalentwicklung und sanften Tourismus stärken. Als erste Phase wollen wir kooperative Projekte und Marken wie das „Drömlingsrind" oder „Drömlingswild" unterstützen und die Jugendbildungsarbeit intensivieren, damit auch junge Menschen diese einzigartige Natur- und Kulturlandschaft kennenlernen." Darum begrüßt Umweltminister am zweiten Tag des Drömlingsfestes, am (morgigen) Samstag um 14 Uhr, persönlich die ersten Juniorranger des Drömlings.
