Erfurt (agrar-PR) - Thüringens Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr.
Volker Sklenar, nahm heute in Hildburghausen an der Werra, und im
Mündungsbereich auch am Judelsbach, den Spatenstich für den ersten
Deichrückbau in Thüringen vor. Beide Flüsse waren im Zuge von
Flussbegradigungsmaßnahmen zum Schutz des Industriegebietes
Schraubenwerk Hildburghausen sowie zum Schutz landwirtschaftlich
genutzter Flächen in den 70er Jahren eingedeicht worden.
„Mit
dem Rückbau der Deiche geben wir dem Gewässer etwa 15 Hektar natürliche
Rückhaltefläche im Falle von Hochwasser zurück. Zugleich entlasten wir
sowohl das Land als auch die Kommune von Unterhaltungslasten. Damit
tragen wir nachweislich und vor allem nachhaltig zur Verbesserung der
Hochwassersituation an Werra und Judelsbach sowie auch zur Verbesserung
der Gewässerstrukturen bei“, so Minister Dr. Sklenar.
Etwa 900
Meter Deiche an der Werra (Gewässer I. Ordnung) und dem Judelsbach
(Gewässer II. Ordnung) werden zurückgebaut. Im Ergebnis kann die Aue
wieder ihre natürliche Funktion übernehmen und die natürliche
Entwicklung des Gewässers wird unterstützt.
Der Deichrückbau ist
eine Maßnahme im Rahmen der „Aktion Fluss – Thüringer Gewässer
gemeinsam entwickeln“. Die Thüringer Landgesellschaft mbH führt die
Baumaßnahmen, im Auftrag der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und
Geologie als zuständigen Gewässerunterhaltungspflichtigen an Gewässern
I. Ordnung, gemeinsam mit dem Kommunalen Zweckverband für
Gewässerunterhaltung in Südthüringen, als Gewässerunterhaltungsverband
für die Gewässer II. Ordnung, durch.
Die Kosten der
Gesamtmaßnahme belaufen sich auf rund 124.000 Euro, davon
Planungskosten in Höhe von circa 18.000 Euro. Die Maßnahmen an der
Werra werden zu 100 Prozent aus Landes- und Bundesmitteln finanziert
und am Judelsbach (Gewässer 2. Ordnung) mit einer Förderung von 70
Prozent bezuschusst.