26.04.2011 | 06:20:00 | ID: 9209 | Ressort: Umwelt | Veranstaltungen

Konferenz über die persistenten organischen Schadstoffe in Genf

Bern (agrar-PR) - Vom 25. bis 29. April 2011 findet in Genf die 5. Konferenz der Parteien des Stockholmer Übereinkommens über die persistenten organischen Schadstoffe (POPs) statt.
Diskutiert wird die Unterstellung eines 21. Schadstoffs, des Endosulfans, unter die Konvention. Daneben werden auch die Resultate einer POP-Messkampagne in der Muttermilch präsentiert.

Die persistenten organischen Schadstoffe (Persistent Organic Pollutants, POP) wie zum Beispiel Dioxine, PCB oder Furane sind chemische Verbindungen, die in der Umwelt nur schwer abbaubar sind. Da sie sich in den Fettzellen ablagern, kontaminieren sie die ganze Nahrungskette und enden schließlich im Menschen. Sie sind kanzerogen, verursachen Störungen im Hormonhaushalt und bei der Fortpflanzung. Da sie sich in der Luft und im Wasser über sehr große Distanzen verbreiten und Schäden weit von ihrem Verwendungsort verursachen, haben die Staaten 2004 das Stockholmer Übereinkommen auf den Weg gebracht, welche darauf abzielt, die gefährlichsten chemischen Stoffe zu verbieten oder stark einzuschränken.

Gegenwärtig sind 21 Produkte der Konvention unterstellt. An der Konferenz in Genf müssen die Staaten entscheiden, ob sie auch Endosulfan, einen Wirkstoff, der in bestimmten Pflanzenschutzmitteln zum Einsatz kommt, den striktesten Bestimmungen der Konvention unterstellen wollen, nämlich ein Produktions- und Anwendungsverbot zu verhängen. Die Schweiz befürwortet ein solches Verbot. Endosulfan wird in der Schweiz nicht mehr hergestellt, und Produkte, die es enthalten, sind nicht mehr zugelassen.


Erste Konferenz unter gemeinsamer Leitung

Die Konferenz von Genf wird die erste sein, die unter der Leitung von Jim Willis steht, dem Direktor der Sekretariate der drei Konventionen über chemische Produkte mit Sitz in Genf. Es handelt sich um die Konvention von Stockholm über die persistenten organischen Schadstoffe (POP), die Rotterdam-Konvention über den Export von chemischen Produkten und die Basler Konvention über die giftigen Abfälle.

Die Schweiz brachte die Idee einer gemeinsamen Leitung für die drei Konventionen 2006 ein. Die Stelle wurde 2010 geschaffen, und Jim Willis wurde Ende März 2011 nominiert. Während der Konferenz in Genf diskutieren die Staaten auch, wie die Strukturen ausgestaltet werden müssen, damit die Annäherung der drei Konventionen intensiviert werden kann. Die Schweiz unterstützt eine weitgehende Schaffung von Synergien.


Überprüfung der Effizienz der Konvention

Die Wirksamkeit der von der Konvention getroffenen Maßnahmen muss regelmäßig überprüft werden. Eines der zur Verfügung stehenden Mittel ist eine Messkampagne der POPs in der Muttermilch. Die Ergebnisse der fünften Messkampagne, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) 2009 durchgeführt wurde, werden an der Konferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Schweiz nahm zum ersten Mal an einer solchen Kampagne teil. (bafu)
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