14.05.2009 | 00:00:00 | ID: 547 | Ressort: Umwelt | Veranstaltungen

LIFE+-Natur-Projekt „Erhaltung und Entwicklung der Steppenrasen Thüringens“

Erfurt (agrar-PR) - Auftaktveranstaltung am 14.05.2009 im Landratsamt Sömmerda
Im November 2008 bewilligte die EU-Kommission das vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt eingereichte LIFE-Projekt „Erhaltung und Entwicklung der Steppenrasen Thüringens“ - zusammen mit fünf weiteren Naturschutz-Projekten in Deutschland. Das Steppenrasen-Projekt setzt sich aus mehr als 90 Einzelvorhaben zusammen, hat eine Laufzeit von sechs Jahren (2009 bis 2014) und ein Gesamtvolumen von 5 Millionen Euro. Wegen seiner herausragenden Bedeutung für den europäischen Naturschutz fördert die EU-Kommission es mit dem Spitzenfördersatz von 75%. Die verbleibenden 25% trägt der Freistaat Thüringen.

Im April 2009 hat das LIFE-Projektmanagement im Gebäude des Landwirtschaftsamtes Sömmerda, Uhlandstraße 3, 99610 Sömmerda seine Arbeit aufgenommen (Tel. 03634/359-190). Gegenwärtig wird eine europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen vorbereitet.

Am 14. Mai 2009, 9:30 Uhr, findet im Landratsamt Sömmerda, Bahnhofstraße 3, eine Auftaktveranstaltung statt, in der die Ziele des Projektes vorgestellt werden. Anschließend wird eine Projektbegleitende Arbeitsgruppe (PAG) gegründet. Sie setzt sich aus Vertretern der fünf Landkreise und der Stadt Erfurt, der Landwirtschafts-, Forst- und Landentwicklungsverwaltung sowie von Landnutzer- und Naturschutzverbänden zusammen, die einen Bezug zu dem Projekt haben. Die PAG soll das Projektmanagement während der Planungs- und Umsetzungsphase beraten, Informationen bereitstellen und in Konfliktfällen für einen Interessenausgleich zwischen Schutz- und Nutzungsinteressen sorgen.

In enger Zusammenarbeit mit den Landkreisen Kyffhäuserkreis, Sömmerda, Unstrut-Hainich-Kreis, Gotha, Ilmkreis und der Landeshauptstadt Erfurt sowie der Landwirtschafts-, Forst- und Landentwicklungsverwaltung werden 2009/2010 Managementpläne für die Steppenrasen in 13 Projektgebieten, die mit FFH-Gebieten identisch sind, erstellt. Geplant wird eine Vielzahl von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, insbesondere für bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Um die Nachhaltigkeit zu sichern, sollen die Voraussetzungen für die Schaf- und Ziegenbeweidung verbessert werden. So soll das Triftwegesystem optimiert, Brunnen und Tränken errichtet und Zaunmaterial bereitgestellt werden. Flächen mit Entwicklungsmaßnahmen oder mit einem besonderen Reichtum an Steppen-Reliktarten sollen angekauft werden. Das LIFE-Projekt wird von einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit begleitet. An den Steppenrasen werden Informationspunkte oder Lehrpfade eingerichtet, es werden Exkursionen angeboten und es ist eine Dauerausstellung in Sömmerda geplant.

Mit Hilfe des Projektes soll der Zustand der in Nordost- und Mittelthüringen vorkommenden Steppenrasen, die wegen ihrer Seltenheit zu den prioritären Lebensräumen der FFH-Richtline zählen und einem strengen Schutz unterliegen, verbessert und nachhaltig gesichert werden.
Typische Arten wie Federgräser, Frühlings-Adonisröschen, Steppen-Spitzkiel, Stängelloser Tragant und Zwergheideschnecke sollen wieder ehemalige Standorte besiedeln können. In Deutschland beträgt die Gesamtfläche der Steppenrasen etwa 800 Hektar, davon liegen etwa 43 Prozent in den trocken-warmen Keuper- und Zechsteingebieten Thüringens. Von dem Projekt profitieren auch angrenzende orchideenreiche Kalktrockenrasen, wie z.B. am Wipperdurchbruch bei Seega, sowie die Schwermetallrasen der Bottendorfer Höhe.

Mit LIFE fördert die Europäische Kommission seit 1992 Umweltschutzmaßnahmen sowie Naturschutzvorhaben, die der Erhaltung des europäischen Naturerbes dienen. Mit LIFE+ trat im Mai 2007 ein weiteres Finanzierungsinstrument für die Umwelt in Kraft, mit einem Gesamtbudget von 2,14 Milliarden Euro. Daraus werden zwischen 2008 und 2013 Fördermittel für die Bereiche „Natur und Biologische Vielfalt“, „Umweltpolitik und Verwaltungspraxis“ sowie „Information und Kommunikation“ an öffentliche und private Projektträger ausgereicht.
Pressekontakt
Herr Andreas Maruschke
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