16.06.2023 | 15:15:00 | ID: 36631 | Ressort: Verbraucher | Hobby & Freizeit

Haustiere brauchen auch in der Urlaubszeit eine zuverlässige Betreuung Die Versorgung muss frühzeitig in die Urlaubsplanungen einbezogen werden

Recklinghausen (agrar-PR) - Wer sich ein Haustier zulegen möchte, der sollte sich schon im Vorfeld überlegen, was mit dem Tier geschehen soll, wenn eine Urlaubsreise ansteht. Kann das Tier mitgenommen werden, oder muss eine Betreuung am Heimatort veranlasst werden? Während Hunde oft problemlos mit auf Reisen genommen werden können und sich in der Nähe ihrer Bezugsperson besonders wohl fühlen, sind die meisten Katzen eher an ihr gewohntes Revier gebunden und wären durch das Mitnehmen an einen unbekannten Ort stark gestresst. Auch für kleinere Heimtiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Vögel ist es in der Regel besser, eine Urlaubsbetreuung zu Hause zu organisieren, da das Reisen für diese Tiere großen Stress bedeutet.

Das Haustier auf Reisen

Nimmt das Haustier an der Urlaubsreise teil, so muss Einiges beachtet werden. Für Reisen ins Ausland müssen die jeweiligen Einreisebestimmungen des Urlaubslandes beachtet werden. Ein individueller EU-Heimtierausweis wird für Hunde, Katzen und Frettchen benötigt. Bestimmte Impfungen oder eine Quarantäne können vorgeschrieben sein. Die Mitnahme des Tieres in die Urlaubsunterkunft muss ausdrücklich gestattet sein. Es sollte ausreichend Futter mitgenommen werden.

Bedingungen für Tierbeförderung in Flugzeugen müssen frühzeitig beim Reisebüro oder bei der Fluggesellschaft erfragt werden. In der Regel sind spezielle Transportboxen notwendig. Bei Bahnreisen müssen größere Hunde an der Leine geführt werden und einen geeigneten Maulkorb tragen.

Im Auto müssen Tiere ausreichend durch spezielle Gurtsysteme, stabile Trenngitter zum Laderaum oder Transportboxen gesichert sein. Ein Netz reicht dafür nicht aus. Regelmäßige Pausen helfen, damit die Reise das Tier weniger belastet.

Ein Auto kann sich bei Sonnenschein innerhalb weniger Minuten stark aufheizen. Weder ein leicht geöffnetes Fenster noch ein Parkplatz im Schatten können das verhindern. Auch bei bedecktem Himmel besteht während der warmen Jahreszeit die Gefahr einer enormen Aufheizung des Fahrzeuginneren. Auf keinen Fall darf deshalb ein Tier bei warmen Temperaturen im Auto zurückgelassen werden. Insbesondere Hunde sind hiervon immer wieder betroffen. Aber auch für andere Tierarten sind überhitzte Autos eine tödliche Gefahr. Sie sind teils deutlich hitzeempfindlicher als Menschen, deshalb kommt es schnell zu lebensbedrohlichen Situationen für die Tiere.

Mehr dazu: https://www.lanuv.nrw.de/verbraucherschutz/tierschutz/tierhaltung/allgemeines/gefahr-durch-hitze-todesfalle-auto

Bei allen Reisen ist vor Antritt ein Besuch beim Haustierarzt unbedingt angeraten, auch um ggf. Vorsorge vor Haustierkrankheiten am Reiseziel zu treffen. Weitere Informationen, z. B. zu aktuellen Einreisebestimmungen gibt es ebenfalls bei der Tierärztin, beim Tierarzt oder beim örtlich zuständigen Veterinäramt.

Urlaubsbetreuung zu Hause oder in Tierpensionen Soll das Tier nicht mit in den Urlaub genommen werden, so muss frühzeitig eine adäquate Betreuung und Versorgung des Tieres organisiert werden. Gibt es in der Familie oder im Freundeskreis keine geeignete Person, die das Tier vorübergehend betreuen oder in Obhut nehmen kann, so muss eine professionelle Betreuung beauftragt werden.

Neben Tierpensionen gibt es auch einige Tierheime, die Haustiere nach Rücksprache in der Urlaubszeit aufnehmen. Allerdings sind die Kapazitäten hierfür gerade in der Hauptreisezeit aufgrund der vielen ausgesetzten Tiere oft gering. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit einer mobilen Betreuung durch Tiersitter oder organisierte Gruppen und Vereine, die eine Tierbetreuung für die Reisezeit anbieten.

Keine Alternative zu einer "menschlichen" Betreuung stellen übrigens Futterautomaten dar. Technik ist grundsätzlich anfällig für Fehler, und wenn sie versagt, ist das Tier über einen längeren Zeitraum unbemerkt unversorgt. Mindestens einmal am Tag muss das Wohlbefinden aller Haustiere überprüft werden.

Tiere aussetzen ist grausam und keine Bagatelle Leider gibt es trotz der unterschiedlichen Möglichkeiten noch immer Menschen, die ihre Haustiere insbesondere in der Hauptreisezeit aussetzen oder zurücklassen. Die Tiere erleiden im Straßenverkehr schwerwiegende Verletzungen oder verenden im schlimmsten Fall sogar. Haustiere können in der freien Natur auf sich allein gestellt in der Regel nicht überleben, in einer verschlossenen Wohnung erst recht nicht. Das Aussetzen von Haustieren ist keine Bagatelle. Nach dem Tierschutzgesetz stellt das Aussetzen oder Zurücklassen von Tieren eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro geahndet werden. Wenn das ausgesetzte Tier hierbei zusätzlich zu Schaden kommt und es Schmerzen empfindet oder leidet, so kann sogar eine Straftat vorliegen.

Weitere Informationen für eine entspannte Sommerzeit, auch für Haustiere - ob auf Reisen oder in Betreuung - sind auf der Internetseite des LANUV zu finden:

https://www.lanuv.nrw.de/verbraucherschutz/tierschutz/tierhaltung/allgemeines/haustiere-in-der-urlaubszeit
Pressekontakt
Herr Peter Schütz
Telefon: 02361 - 305-1337
E-Mail: Peter.Schuetz@lanuv.nrw.de
Pressemeldung Download: 
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
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