13.06.2023 | 11:18:00 | ID: 36573 | Ressort: Verbraucher | Hobby & Freizeit

Tipps zum nachhaltigen Gärtnern: Mit torffreier Pflanzerde durch den Sommer

Gülzow-Prüzen (agrar-PR) - Grünpflege im Sommer heißt vor allem, die Pflanzen in Töpfen, Kübeln oder im heimischen Garten ausreichend mit Wasser zu versorgen. Für das Gärtnern mit torffreier Erde gilt das umso mehr, da die Fähigkeit, Wasser zu speichern, etwas geringer ist als bei torfhaltigen Substraten. Dabei ist der Mehraufwand überschaubar: Mit regelmäßiger Kontrolle der Erdfeuchte und bedarfsgerechtem Gießen und Düngen ist der Pflanzerfolg auch ganz ohne Torf garantiert – und das auf nachhaltige und klimaschonende Weise.
Klar ist: Wer beim Gärtnern auf Torf verzichtet, tut etwas Gutes für das Klima: Klimaschädliche CO2-Emissionen können so reduziert und Moorböden geschützt werden. Torffreie Erden enthalten größtenteils nachwachsende Rohstoffe aus heimischen Quellen wie Grüngutkompost, Rindenhumus oder Holzfasern. Dafür wird kein Baum gefällt, stattdessen verwenden Erdenhersteller die Resthölzer aus Sägewerken oder Grünabfälle aus Kommunen. Diese fallen ohnehin an und können so dem natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden.

Pflegetipps für heiße Tage

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) hat für die optimale Wasserversorgung von Pflanzen in torffreier Erde einige Tipps, mit denen auch im Sommer der Grüne Daumen garantiert ist:

Es sollte am besten gleich früh morgens vor der Hitze gegossen werden. So ist die Wasserverdunstung relativ gering. Wird erst am Abend gegossen, kann kaltes Gießwasser den über den Tag aufgeheizten Pflanzen schaden. Alternativ kann das Gießwasser über den Tag bspw. in Gießkannen aufgewärmt werden.

Pflanzen sollten grundsätzlich nur nach Bedarf gegossen werden. Hierzu einfach regelmäßig den Boden auf ausreichend Feuchtigkeit prüfen – entweder per Fingerprobe in der Erde oder Wasserstandsanzeiger einsetzen, die in jedem Gartenfachhandel oder Baumarkt erhältlich sind.

Kübel- und Topfpflanzen trocknen schneller aus als Freilandpflanzen, da ihnen weniger Erde zur Verfügung steht und der Wurzelballen im Gefäß stärker der Wärme ausgesetzt ist. Sie sollten daher öfter gegossen werden. Außerdem ist eine Belüftung durch Löcher im Boden der Pflanzgefäße vorteilhaft. Durch die Untermischung von Tongranulat oder anderen mineralischen Komponenten kann die Wasserspeicherfähigkeit zusätzlich erhöht und dem Substrat eine stabilere Struktur verliehen werden.

Der Einsatz von Rasensprengern in Beeten ist nicht empfehlenswert. Durch das dezentrale Bewässern wird nicht nur Wasser unnötig verschwendet, es kann bei empfindlichen Pflanzen auch zu Schimmelbefall führen. Besser ist es, mit Gießkanne oder Schlauch die Pflanzen in Bodennähe zu gießen, um so die Wurzel am schnellsten zu erreichen. Zudem gibt es mittlerweile ein großes Angebot an Bewässerungssystemen, wie zum Beispiel Sprüh- oder Tropfschläuche mit Zeitschaltuhren, die für eine passgenaue Bewässerung sorgen. Diese eignen sich auch für den Einsatz bei Kübelpflanzen.

Wasser sammeln für eine nachhaltige Bewässerung

Wer nachhaltig gärtnern möchte, greift idealerweise zu Ressourcen, die nicht eigens erzeugt werden müssen, sondern natürlich verfügbar sind. Insbesondere in Zeiten, in denen Wasser immer knapper wird, gilt dies auch für die Bewässerung von Pflanzen. Regenwasser kann in den Winter- und Frühjahrsmonaten gesammelt und an trockenen Tagen genutzt werden. Es gilt: Je mehr Regenwasser gesammelt werden kann, desto weniger müssen Pflanzenliebhaber auf kostbares Trinkwasser zurückgreifen. Je nach räumlichen Gegebenheiten kann das Regenwasser in Tonnen, Wassertanks oder auch unterirdischen Zisternen gesammelt und bei Bedarf genutzt werden.

Maßgeschneiderte torffreie Substrate für die passende Versorgung

Für den Einsatz torffreier Erden im Sommergarten hat die FNR noch eine zusätzliche Empfehlung: Die torffreien Substrate sollten erst gekauft werden, wenn die Pflanzplanung steht. Denn dann kann genau das Produkt ausgewählt werden, welches die ideale Zusammensetzung und Nährstoffversorgung garantiert. Viele Kulturen unterscheiden sich in ihren Anforderungen an die Erde. Hersteller bieten daher verschiedenste Spezialerden zum Beispiel für die Anzucht von Kräutern oder für die Anpflanzung von Tomaten, Beerenobst oder Hortensien. Wichtig ist, beim Kauf auf die genaue Kennzeichnung zu achten: Nur Produkte, die mit dem Aufdruck „torffrei“ oder „ohne Torf“ gekennzeichnet sind, werden ihrem Namen gerecht. Ist die Kennzeichnung nicht eindeutig, hilft ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Das Angebot an torffreien Erden im Gartenfachhandel ist so umfangreich wie vielfältig. Interessierte können sich über die Produktdatenbank der FNR unter www.torffrei.info/marktuebersicht-torf-alternativen jederzeit über passende Produkte informieren. Die Webseite bietet zudem zahlreiche Tipps für das erfolgreiche Gärtnern ohne Torf.

Hintergrund:
Torffreies Gärtnern wirkt sich positiv auf das Klima aus, denn der im Torf in großen Mengen gespeicherte Kohlenstoff wird bei der gärtnerischen Nutzung als CO2 freigesetzt.

Die Torfminderungsstrategie des BMEL sieht bis 2030 einen weitgehenden Ersatz von Torf im Erwerbsgartenbau vor. Im Hobbygartenbau wird der komplette Torfverzicht bis 2026 angestrebt. Das BMEL setzt beim Torfausstieg vor allem auf Aufklärung und Freiwilligkeit.

Die FNR ist als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe aktiv und setzt u. a. die Torfminderungsstrategie um.

Pressekontakt:
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E-Mail: m.spittel(bei)fnr.de

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
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