19.08.2011 | 01:23:00 | ID: 10443 | Ressort: Verbraucher | Verbrauch & Konsum

Inflation stieg im Juli auf 3,5 Prozent

Wien (agrar-PR) - Die österreichische Inflationsrate ist im Juli 2011 nach Berechnungen der Statistik Austria auf 3,5 % gestiegen (Juni und Mai jeweils 3,3 %), das war der höchste Wert seit September 2008 (3,8 %).
Hauptverantwortlich für diese Erhöhung war die erneut zunehmende Preisdynamik bei Mineralölprodukten - ohne diese wäre die Inflation bei 2,7 % gelegen. Nahrungsmittel waren um 4 % teurer als vor einem Jahr. Die harmonisierte, auf EU-Ebene vergleichbare österreichische Inflationsrate stieg im Jahresabstand sogar auf 3,8 % (Juni 3,7 %) und war damit deutlich höher als der nationale Verbraucherpreisindex.

Zum Vergleich: In den 17 Ländern der Eurozone sank der Wert im Juli auf durchschnittlich 2,5 %, in der gesamten EU-27 sank er auf 2,9 %.


Treibstoffpreise und Haushaltsenergie als Preistreiber

Die Ausgabengruppe "Verkehr" erwies sich mit einer durchschnittlichen Teuerung von 5,5 % erneut als Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Ausschlaggebend dafür waren die Treibstoffpreise, die um 17 % höher als vor einem Jahr waren. Die Kosten für Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen insgesamt um 4 %. Neue Pkw verbilligten sich um 1 %.

Für die durchschnittlichen Preiserhöhungen in der Kategorie "Wohnung, Wasser und Energie" um 3,2 % waren in erster Linie höhere Kosten für Haushaltsenergie (insgesamt +5,9 %, Heizöl +21 %, Gas +10 %, Strom 0 %) verantwortlich. Die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen stiegen durchschnittlich um 2,9 %, für Wohnungsmieten musste um 3,3 % mehr bezahlt werden.

 
Nahrungsmittel um 4 % teurer - Kaffeepreise stiegen um 27 %

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" erhöhte sich der Index im Schnitt um 4,7 %, wobei Nahrungsmittel allein um 4 % teurer waren als vor einem Jahr (Molkereiprodukte und Eier um 6 %, Brot und Getreideerzeugnisse um 4 %, Obst um 8 %). Spürbar mehr mussten die Konsumenten für alkoholfreie Getränke ausgeben (durchschnittlich +10,8 %), wozu hauptsächlich die stark gestiegenen Kaffeepreise (+27 %) beigetragen haben. In der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" stiegen die Preise im Schnitt um 4,3 %, was insbesondere auf teurere Bewirtungs- (durchschnittlich +3,4 %) und Beherbergungs-Dienstleistungen (+8,1 %) zurückzuführen war.

 
Preise verringerten sich gegenüber Juni 2011 um 0,2 %

Bei der Kurzfrist-Analyse, also beim Vergleich Juli 2011 mit dem Vormonat Juni, ergab sich ein durchschnittlicher Preisrückgang um 0,2 %. Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe", die aufgrund des Sommerschlussverkaufs durchschnittliche Preisrückgänge von 13,1 % aufwies. Insgesamt wurden Bekleidungsartikel um 16 %, Schuhe um 8 % billiger. Die Kategorie "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +2 %) erwies sich dagegen als Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Dazu trugen vor allem saisonbedingt teurere Pauschalreisen (+8,2 %) bei. In "Restaurants und Hotels" betrug die Teuerung im Schnitt 1,7 %.

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke musste im Juli um 0,1 % mehr als im Vormonat ausgegeben werden.

 
Treibstoffe verteuerten Miniwarenkorb

Das Preisniveau des sogenannten "Mikrowarenkorbes", der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Juli um 3,9 % im Jahresabstand. Dagegen musste für den "Miniwarenkorb", der einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und deshalb neben Lebensmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, im Zwölf-Monatsvergleich um 6,9 % mehr ausgegeben werden. Damit fungierten Mineralölprodukte erneut als Preistreiber. (lk-ö)
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