21.06.2022 | 11:46:00 | ID: 33383 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

Forderung nach Herkunftskennzeichnung für Fleisch

Berlin (agrar-PR) - Umfrage: Überwältigende Mehrheit der Berliner will Transparenz auf der Speisekarte – Demo am Platz der Republik
Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein in der Nutztierhaltung werden in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft so intensiv diskutiert wie nie zuvor. Doch wenn Bürgerinnen und Bürger auswärts essen gehen, erfahren sie in der Regel nicht, woher das Fleisch auf ihrem Teller stammt. Auch Berlin findet, dass sich das dringend ändern sollte. In einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey unter 10.000 Deutschen im Auftrag des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) fordern fast drei Viertel der befragten Hauptstadt-Bewohner (73 Prozent): Informationen zur Herkunft des angebotenen Fleischs müssen in Restaurants und Kantinen mit auf die Speisekarten!

Mit rund 60 Prozent wird der Großteil des Geflügelfleischs in Deutschland in der Gastronomie verzehrt. Doch anders als im Supermarkt, wo Verbraucherinnen und Verbraucher eine verpflichtende Angabe zur Herkunft von Fleischprodukten vorfinden, bekommen sie im Restaurant dazu in der Regel keine Informationen. Auch aus Sicht der Berliner Bevölkerung passt das nicht mehr zum Zeitgeist. In der Civey-Umfrage gaben 7 von 10 Befragten an, sich in der Gastronomie nicht ausreichend über die Herkunft des Fleisches in den angebotenen Gerichten informiert zu fühlen.

Dabei sind die deutsche Herkunft des Geflügelfleischs und die Haltungsform der Tiere beim Blick auf die Speisekarte zusammengenommen die wichtigsten Entscheidungskriterien von Restaurantbesuchern: Rund 69 Prozent der befragten Berlinerinnen und Berliner wählen ihr Gericht nach einem dieser beiden Faktoren aus. Geschmack (56 Prozent) und Fleischart (48 Prozent) sind die am häufigsten genannten Einzelkriterien.

Restaurantgästen ermöglichen, bewusste Wahl zu treffen
„Die Intransparenz auf den Speisekarten ist nicht nur unbefriedigend für die Restaurantgäste, die mitunter für viel Geld Fleischgerichte unklarer Herkunft und Qualitätsstandards serviert bekommen, sondern auch frustrierend aus Sicht heimischer Tierhalter“, sagt ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke. Gerade die deutsche Geflügelfleischbranche habe in den vergangenen Jahren enorme Tierwohl-Fortschritte gemacht und sich selbst freiwillig Haltungsstandards gegeben, die die gesetzlichen Anforderungen überträfen.

Im scharfen Preiswettbewerb mit ausländischen Billigproduzenten hätten heimische Erzeuger allerdings häufig das Nachsehen – auch im Bereich der Gastronomie. Ripke: „Restaurantbesucher würden sich aktiv viel stärker für hochwertiges Tierwohl-Fleisch aus deutscher Herkunft entscheiden, wenn sie dafür die erforderlichen Informationen erhielten.“ Aus ZDG-Sicht gehört deshalb eine verpflichtende staatliche Herkunftskennzeichnung zwingend auf die Agenda der Politik, die sich bislang allerdings nur des Themas Haltungskennzeichnung explizit angenommen hat.

Eine Demonstration am heutigen Dienstag (ab 11:00 Uhr) am Platz der Republik in Berlin weist auf den dringenden Handlungsbedarf hin. Sie bildet den Auftakt zur Aktionstour „Eine Frage der Herkunft“ der deutschen Geflügelfleischwirtschaft, die bis Ende August 2022 an Informationsständen in bundesweit 16 weiteren Städten Restaurantgäste dazu motivieren möchte, aktiv nach der Herkunft des Fleisches auf der Speisekarte zu fragen und hierüber in den Dialog mit den Gastronominnen und Gastronomen zu treten.

Über ZDG
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) vertritt als berufsständische Dach- und Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Für die Geflügelfleischwirtschaft sind innerhalb des ZDG der Bundesverband der Geflügelschlachtereien e.V. (BVG), der Bundesverband bäuerlicher Hähnchenerzeuger e.V. (BVH) und der Verband Deutscher Putenerzeuger e.V. (VDP) organisiert. Insgesamt spricht der ZDG für rund 8.000 Mitglieder aus den angeschlossenen Bundes- und Landesverbänden. Mehr Informationen unter www.deutsches-gefluegel.de.
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