02.09.2011 | 15:04:00 | ID: 10587 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Höfken und Lemke kündigen Ausbau der Windkraft im Wald an

Kastellaun (agrar-PR) - Ministerinnen Höfken und Lemke kündigen an den Bau von Windkraftanlagen in rheinland-pfälzischen Wäldern voran zu treiben
Die Landesregierung will den Bau von Windkraftanlagen in rheinland-pfälzischen Wäldern voran treiben. Dies kündigten Forstministerin Ulrike Höfken und Energieministerin Eveline Lemke am Freitag im Forstamt Kastellaun an. „Die windstärksten Standorte befinden sich in den bewaldeten Höhenlagen unseres Landes, diese Chance wollen wir nutzen und damit einen Beitrag zur Energiewende sowie zum Klimaschutz leisten“, sagten die Ministerinnen. Schon jetzt sei Rheinland-Pfalz bundesweit Vorreiter bei der Nutzung von Windenergie im Wald. Höfken: „Delegationen aus ganz Deutschland besuchen uns, um aus unseren Erfahrungen zu lernen.“

Ziel der Landesregierung ist es, den Strom aus Windkraft bis 2020 zu verfünffachen. Bislang steht jede zehnte der insgesamt 1125 Windenergieanlagen in Rheinland-Pfalz im Wald, fast die Hälfte davon im Vorderhunsrück. Höfken und Lemke kündigten an, dass sie in Kürze die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windkraft im Wald auf den Weg bringen werden: Eine Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms soll festlegen, dass künftig mindestens zwei Prozent der Waldfläche des Landes für die Nutzung von Windenergie ausgewiesen werden. Besonders sensible Waldflächen sollen nicht genutzt werden.

Energieministerin Lemke: „Unser Ziel ist es, bis 2030 100 Prozent der Stromversorgung in Rheinland-Pfalz bilanziell aus Erneuerbaren Energien zu bestreiten. Dazu brauchen wir die windstärksten Standorte in Rheinland-Pfalz und diese befinden sich überwiegend im Wald, in der Regel im Kommunalwald. Es ist die Aufgabe der Regionalplanung und der Kommunen als Verantwortliche für die Bauleitplanung Konzepte zu entwickeln, die der Windkraft an menschen-, natur- und raumverträglichen Standorten Raum geben und wodurch möglichst viele Kommunen profitieren.“

Die Akzeptanz von Windrädern im Wald wollen Lemke und Höfken steigern, indem sie Kommunen und den Menschen vor Ort vermehrt ermöglichen, sich zum Beispiel in Betreibergemeinschaften finanziell an den Anlagen zu beteiligen. Weitere Ansätze hierzu sind, wo möglich, interkommunale Parks, aber auch Solidarpakte, wo Standortkommunen den Kommunen, die keine eigenen Standorte entwickeln können, Teile der Pacht unter dem Aspekt der Akzeptanzbildung freiwillig abgeben.

„Durch die technische Entwicklung konnte die Waldverträglichkeit von Windkraftanlagen in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden“, berichtete Forstministerin Höfken. So würden sich die Rotoren der heute errichteten Windräder oberhalb der Baum-kronen drehen und damit den Flächenbedarf in Wäldern minimieren. Wirtschaftsminis-terin Lemke wies darauf hin, dass durch die Einbettung von Windrädern in Waldkulissen das Landschaftsbild weniger stark beeinträchtigt werde: „Waldstandorte bieten sich zudem an, da sie häufig fern von Ortschaften liegen und damit die Menschen weniger stören.“ Beide Ministerinnen betonten zudem, dass Windkraftnutzung die Schadstoffemissionen fossiler Stromerzeugung, die Waldböden versauern und den Wald krank machen, reduziere. Auch den Aspekten des Natur- und Artenschutzes werde Rechnung getragen.

Im Bezirk des Forstamts Kastellaun besuchten die Ministerinnen eine Baustelle der Firma Abo-Wind, wo derzeit erstmals in Deutschland Windenergieanlagen der Drei-Megawatt-Klasse in einem Waldgebiet errichtet werden. Der Windpark wird jährlich rund 41 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Das entspricht dem Verbrauch von rund 11.000 durchschnittlichen Haushalten. (PD)

Aktuelle Fotos von dem Pressetermin können Sie am 2. September 2011 ab 16 Uhr unter http://www.mulewf.rlp.de/mediathek/ abrufen.

Zahlen und Fakten

o In Rheinland-Pfalz gibt es 1125 Windenergieanlagen (Gesamtleistung: 1.505 MW). Im ersten Halbjahr 2011 wurden 39 Anlagen (83,1 MW) zugebaut.

o Derzeit können 6,7 Prozent des rheinland-pfälzischen Bruttostromverbrauchs durch Windkraft gedeckt werden.

o Energiepolitische Ziele der Landesregierung:

• Reduktion der CO2-Emission bis 2050 um 90 Prozent bezogen auf 1990
• 40 Prozent weniger CO2-Emission bis 2020
• Bis 2030 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien
• Bis 2020 Strom aus Windkraft verfünffachen
• Mindestens 2 Prozent der Waldfläche im Land sollen für die Windkraft zur Verfügung gestellt werden
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