21.12.2015 | 20:40:00 | ID: 21626 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Backhaus: 2015 ein Jahr der Herausforderungen - EU muss einfacher werden

Schwerin (agrar-PR) - Auf der heutigen turnusmäßigen Jahresendpressekonferenz zog Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Bilanz über das Jahr 2015.
„Das Jahr 2015 hat uns vor etliche Herausforderungen gestellt. So mussten wir gleich zu Beginn die Vogelgrippe bekämpfen. Der Seuchenzug in den USA mit über 48 Millionen toten Tieren sowie die aktuellen Ausbrüche in Bayern und Frankreich haben uns verdeutlicht, wie gefährlich die Lage ist. Daher müssen beim Wildvogelmonitoring andere Bundesländer endlich nachziehen. Es kann nicht sein, dass Mecklenburg-Vorpommern alleine fast ein Viertel aller Proben in Deutschland genommen hat“, so der Minister.

Mit dem Ausbruch der Vogelgrippe in Geflügelhaltungsbetrieben verschiedener Größen und Haltungsformen sowie dem Zoo Rostock kam die Vogelgrippe im Jahreswechsel 2014/15 zurück nach MV. Insgesamt sind 1.888 Tiere dem Virus zum Opfer gefallen und 30.061 Tiere mussten getötet werden. Die Monitoringmaßnahmen wurden daraufhin weiter intensiviert und so wurden 2015 rund 1.200 Wildtiere auf Vogelgrippeviren untersucht (D: ca. 5.500). Damit stellt MV bundesweit den größten Anteil von rund 22 %.

Zu den positiven Themen in 2015 gehörten u.a. die Feiern rund um das 25jährige Jubiläum der Nationalen Naturlandschaften. Bei 20 Veranstaltungen konnten sich knapp 15.000 Menschen von der positiven Entwicklung der Natur in MV informieren.

„Unsere geschützten Gebiete sind Jobgarant und Wirtschaftskraft für den ländlichen Raum. Mehrere zehntausend Jobs und mehrere hundert Millionen Euro generieren sie. Durch unseren Schutz der Natur sind die Rekordzahlen im Tourismus erst möglich geworden. Damit ist bewiesen, dass wirtschaftliche Entwicklung und Natur- und Umweltschutz einander nicht ausschließen müssen. Vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass nach 20 Jahren Auseinandersetzung der Nothafen Darßer Ort bis 2020 aus der Kernzone des Nationalparks nach Prerow verlegt wird. Dies ist auch für die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde wichtig“, führte Dr. Backhaus aus.

In diesem Jahr wurde auch die Förderperiode 2007-2014 des ELERs abgeschlossen. Insgesamt wurden 35.515 Fördervorhaben mit insgesamt 1,34 Mrd. Euro der EU, des Bundes und des Landes bezuschusst. Für den Zeitraum bis 2020 stehen MV 1,2 Mrd. Euro zur Verfügung. Gleichzeitig wurde die Gemeinsame europäische Agrarpolitik neu ausgerichtet.

„Wir haben zwar nun eine deutlich nachhaltigere und ökologischere Ausrichtung der Landwirtschaft, doch der Verwaltungsaufwand ist gut um ein Drittel gestiegen. So ist eine Auszahlung der Direktzahlungen erst möglich, wenn die Vor-Ort-Kontrollen abgeschlossen sind. Diese Kontrollen müssen jedoch teilweise mehrmals im Jahr gemacht werden und die Kontrollauflagen werden häufig geändert. Solange noch im Nachhinein Details der Kontrolle festgelegt werden, ist diese nicht möglich. In diesem Fall sind die Mitgliedsstaaten gut beraten, jedes Komma und jeden i-Punkt mit Brüssel abzustimmen und erst anschließend zu kontrollieren. Dieses Bürokratiemonster ist fast nicht mehr zu händeln! Und wenn der EU-Kommissar Hogan Vereinfachungen verspricht, dann glaube ich das erst, wenn es passiert ist. Echte Vereinfachungen wird es nur geben, wenn die EU den Mitgliedsstaaten eigne Entscheidungsgewalt im Rahmen der Subsidiarität ermöglicht“, forderte der Minister. (regierung-mv)
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