Bad Kreuznach (agrar-PR) - Mehr Wertschätzung und damit verbunden die
Bereitschaft, für gesunde und qualitativ hochwertige Nahrungsmittel und
andere Agrarprodukte und Dienstleistungen einen angemessenen Preis zu
bezahlen, fordert die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Bei der
45. Vollversammlung der Kammer in Bad Kreuznach sagte deren Präsident
Ökonomierat Norbert Schindler ein baldiges Ende der Schleuderpreise
voraus, zu denen Erzeugnisse heute regelrecht verramscht würden. Wo
angemessene Preise am Markt nicht zu realisieren sind, betrachtet der
Kammerpräsident die Unterstützung der Betriebe mit öffentlichen Mitteln
als gerechtfertigt.
Das
aktuelle Sofortprogramm Landwirtschaft der Bundesregierung und die von
der Europäischen Union freigegebenen Finanzhilfen bezeichnete der
Kammerpräsident als dringend erforderliche Sofortmaßnahme in einer
akuten Krisensituation. Die anhaltend katastrophale Lage bei den
Erzeugerpreisen in nahezu allen landwirtschaftlichen
Produktionsbereichen habe bei gleichzeitiger Steigerung der
Betriebskosten zahlreiche Betriebe in einen Liquiditätsengpass
gedrängt. Aufgrund von erheblichen Substanzverlusten in den vergangenen
Jahren könnten viele von ihnen den Weg aus diesem Engpass nicht mehr
alleine schaffen. Präsident Schindler: "Wir haben Industriekonzerne,
die wegen Überkapazitäten und Managementfehlern in die Krise geraten
sind, mit Steuermitteln gestützt. Daher ist es auch richtig, den
Betrieben, die unsere Nahrungsmittelversorgung sichern und ohne die es
keine Nachwachsenden Rohstoffe, keine Bioenergie und keine Pflege
unserer Kulturlandschaft gibt, aus der Klemme zu helfen, in die sie
unverschuldet geraten sind." Die bereit stehenden Mittel müssten nun
den Betrieben in allen notleidenden Agrarsektoren zu Gute kommen und
vor allem rasch in den Betrieben ankommen, da die
Liquiditätsproblematik keinen Aufschub dulde.