Bad Kreuznach (agrar-PR) - Landwirtschaft und Weinbau bleiben nach Überzeugung
von Landwirtschaftsminister Hendrik Hering nicht nur Wirtschaftszweige
mit Zukunft, sondern für Rheinland-Pfalz auch von elementarer
Bedeutung. „Landwirtschaft hat Perspektive, muss sich aber bei allen
Hilfen auch mit Produktivität und effizienten Strukturen am Markt
behaupten können”, sagte Hering bei der Vollversammlung der
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach.
Eine leicht steigende Preiskurve am Milchmarkt und ein stabiler
Inlandsmarkt beim Wein seien Zeichen der Hoffnung in einer aktuell
schwierigen wirtschaftlichen Lage, auch wenn der Milchpreis bei weitem
noch nicht ein auskömmliches Niveau erreicht habe, so Hering.
Gleichzeitig sei die Unterstützung noch einmal von der
Investitionsförderung über die Entlastung bei der
Agrardieselbesteuerung bis zu den Liquiditätshilfen verbessert worden.
„Wir
brauchen angesichts der Ernährungsprobleme in der Welt, des
Klimawandels und zunehmend knapper Rohstoffe eine Landwirtschaft, die
unternehmerisch ausgerichtet ist, nachhaltig wirtschaftet und selbst
nachwachsende Rohstoffe produziert”, sagte der Minister. Der
Agrarsektor habe große Chancen, einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung
elementarer Herausforderungen zu leisten. Gerade mit Blick auf den
Milchmarkt unterstrich Hering, dass eine Steuerung von Mengen und
Preisen kein geeignetes Mittel zur Lösung von Marktproblemen sei und
auch staatliche Einkommensstützung die Orientierung am Markt nicht
ersetzen könne.
„Die Politik kann allerdings über verlässliche
Rahmenbedingungen, die langfristige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
und eine kurzfristige Stabilisierung in Krisensituationen ihren Beitrag
leisten”, betonte Hering. Auch in Zukunft seien Ausgleichzahlungen für
die besonderen Anforderungen im Natur-, Tier- und Umweltschutz auf
EU-Ebene genauso notwendig wie die besondere Unterstützung für die
Landwirtschaft in Mittelgebirgsregionen oder den Weinbau in Steillagen.
Elementar sei auch die Strukturförderung für Landwirtschaft und
ländliche Räume. Im Rahmen der Liquiditätshilfe für landwirtschaftliche
Betriebe wurden landesweit bislang rund 500 Anträge mit einem
Darlehensvolumen von mehr als 26 Millionen Euro bewilligt. Dafür wurden
650.000 Euro an Bundesmittel und 550.000 Euro des Landes zur
Zinsverbilligung bereitgestellt.
Um langfristig
wettbewerbsfähige Strukturen zu stärken wurde in diesem Jahr unter
anderem ein besonderer Akzent mit einem Beratungskonzept für Vieh
haltende Betriebe gesetzt, das im Rahmen einer Beratungsoffensive vom
DLR Eifel in Bitburg koordiniert wird. Dort wurde auch eine Hotline
eingerichtet, die betroffenen Milchbauern erste Informationen
vermittelt.
Hand in Hand mit der intensiveren Beratung geht eine
verbesserte Investitionsförderung, bei der der Zuschusssatz für alle
Betriebsformen von 20 auf 25 Prozent angehoben wurde. Auch wurde die
Prosperitätsschwelle erhöht. Im kommenden Jahr wird zudem die
Junglandwirte-Förderung von 10.000 auf 15.000 Euro steigen. Daneben
gelten für die Weinwirtschaft verbesserte Förderkonditionen.
„Landwirtschaft
und Weinbau sind für sozial und wirtschaftlich funktionsfähige
ländliche Räume unverzichtbar”, sagte Minister Hering. Nicht nur die
vielfältigen Verflechtungen zwischen Tourismus und Weinbau seien dafür
ein besonders auffälliges Beispiel. „Landwirtschaft und Weinbau tragen
nicht zuletzt über Projekte wie regionale Dachmarken dazu bei, die
Potenziale der ländlichen Räume noch stärker zu aktivieren”, so Hering.
Diese Stärken gelte es weiter auszubauen.