Bad Kreuznach (agrar-PR) - Für mehr als 2.000 Jugendliche
in Rheinland-Pfalz ist eine Ausbildung in den Berufen von Land- und
Forstwirtschaft, Garten- und Weinbau zur Zeit die Einstiegsphase ins
Berufsleben. Nach Mitteilung der für die Ausbildung in den 14 Grünen
Berufen zuständigen Landwirtschaftskammer zeigen sich die
Ausbildungszahlen in diesem Bereich noch stabil, wobei Anzeichen des
demographisch bedingten Rückgangs der Schulabgängerzahlen anhand der
leicht gesunkenen Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge schon
deutlich werden. Für das laufende Ausbildungsjahr wurden 759 Verträge
neu abgeschlossen, gegenüber 810 im Vorjahr.
2.080
Auszubildende zählt die Kammer in den verschiedenen Ausbildungsgängen,
55 weniger als vor Jahresfrist. Merklich zurückgegangen ist die Zahl
der Ausbildungsverhältnisse im Bereich Gartenbau, wo die sieben
Fachbereiche des Gärtnerberufs traditionell die meisten Auszubildenden
stellen. 678 aktuell besetzte Lehrstellen bedeuten hier 60 weniger als
vor Jahresfrist. Leicht zugenommen hat dagegen die Zahl der
Winzerauszubildenden von 529 auf jetzt 537. Unverändert gegenüber dem
Vorjahr liegt die Zahl der Auszubildenden zum Landwirt bei 278 und zum
Forstwirt bei 158. Für den Beruf Pferdewirt mit den beiden
Fachrichtungen Zucht und Haltung sowie Reiten hat sich die Zahl der
Auszubildenden nach einem ungewöhnlichen Anstieg im Vorjahr jetzt bei
128 normalisiert. Dieser Ausbildungssektor gilt mit knapp 90 Prozent
weiblichen Auszubildenden schon traditionell als Mädchendomäne. Ganz
anders in der Forstwirtschaft, wo 149 von 158 Auszubildenden männlich
sind. Insgesamt hat sich das Verhältnis von 80 Prozent männlich zu 20
Prozent weiblich nicht wesentlich verändert. Zu den 678 Auszubildenden
im Gartenbau addieren sich weitere 205 in der lernschwachen und
lernbehinderten Jugendlichen vorbehaltenen Ausbildung zum Werker im
Gartenbau. Erstmals verzeichnet die Ausbildungsstatistik der
Landwirtschaftskammer damit vergleichbare Ausbildungsangebote zum
Helfer in der Landwirtschaft und zum Helfer in der Pferdewirtschaft, wo
bereits 5 Ausbildungsplätzte besetzt werden konnten. Mit dem noch recht
neuen Berufsbild der Fachkraft Agrarservice, dem Allrounder unter den
landwirtschaftlichen Berufen, machen sich 15 Auszubildende im Land
vertraut. Die Kammer rechnet hier aufgrund von Konzentration und
Spezialisierung unter den Betrieben mit steigender Nachfrage nach gut
ausgebildeten und vielfältig einsetzbaren Fachkräften.
Als erfreulich wertet die Kammer Zahl der
1.101 aktiven Ausbildungsbetriebe, die trotz oft erschwerter
Rahmenbedingungen fast gleich geblieben sei (Vorjahr: 1.113) Im
Weinbau kamen elf neue Ausbildungsbetriebe hinzu (ges. 345). Die von
den Betrieben in Rheinland-Pfalz bereitgestellten Ausbildungsplätze
konnten auch für das laufende Ausbildungsjahr nicht vollständig besetzt
werden. Auch in den Grünen Berufen wird der demographisch bedingte
Rückgang der Schüler- und Absolventenzahlen spürbar. Die
Landwirtschaftskammer geht davon aus, dass etwa der bis 2025
prognostizierte Rückgang der Schülerzahl in der Altersklasse der 10-
bis 15-Jährigen um über 20 Prozent in den Ausbildungsberufen mit einem
traditionell hohen Anteil an Haupt- und Realschulabgängern zu spürbaren
Einschnitten führen wird. Sie wird daher auch 2010 bei den
unterschiedlichsten Gelegenheiten über die guten Ausbildungs- und
ebenso guten späteren Beschäftigungsmöglichkeiten in den Grünen Berufen
informieren. Ständig verfügbar ist das Infoportal der Kammer im
Internet
www.gruener-beruf.de.