23.04.2012 | 11:11:00 | ID: 12734 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Backhaus will finanzielle Unterstützung für Privat- und Kommunalwald erhalten

Sternberg (agrar-PR) - Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, hat auf der Jahrestagung des Waldbesitzerverbandes am Freitag in Sternberg die forstpolitischen Herausforderungen des Landes hervorgehoben.
Eine der wichtigsten: die Umsetzung von "Natura 2000" im Wald! Für die FFH-Richtlinie, die bereits seit 20 Jahren existiert, werden in diesem Jahr auf europäischer Ebene wichtige Entscheidungen über die nächste Finanzierungs- und Programmperiode 2014 bis 2020 getroffen.

43 % aller FFH-Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern befinden sich im Wald – das sind etwa 122.500 Hektar. Innerhalb dessen liegen etwa 55.275 Hektar Waldlebensraumtypen (z.B. Hainsimsen-Buchenwälder). Auch Vogelschutzgebiete, als weiterer Bestandteil des Netzes "Natura 2000", liegen mit einer Fläche von 176.666 Hektar im Wald – das sind 31 % aller Vogelschutzgebiete im Land.

In M-V wurde bereits im Jahr 2005 das Instrument des Vertragsnaturschutzes im Wald speziell für die Gebietskulisse von Natura 2000 erfolgreich installiert. Von 2005 bis 2011 wurden 110 individuelle Verträge mit Laufzeiten von bis zu 25 Jahren mit Waldbesitzern vereinbart. So konnten auf 2.847 Hektar Waldfläche besondere Maßnahmen, wie der dauerhafte Erhalt von Biotopbäumen oder der flächige Totalschutz einer erweiterten Horstschutzzone für den Schreiadler, durchgeführt werden. Allein für diese Maßnahmen wurden Gesamtbewilligungen an die Waldbesitzer von 2,08 Millionen Euro erteilt! Der Minister: "Ich setze mich dafür ein, dass diese Möglichkeiten auch im Rahmen der neuen Programmperiode 2014-2020 wieder genutzt werden können."

Zudem wolle Backhaus die finanzielle Unterstützung des Privat- und Kommunalwaldes erhalten. Im Jahr 2011 wurden rund 3,5 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung des Privat- und Kommunalwaldes ausgezahlt. Zusätzlich kamen aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums 500.000 Euro. Der Schwerpunkt lag mit 1,84 Millionen Euro bei der Förderung von Maßnahmen des Waldumbaus. Gefördert wurden aber auch Forstbetriebsgemeinschaften, forstlicher Wegebau, Waldbrandvorsorgemaßnahmen oder Waldumweltmaßnahmen.

Im Rahmen der Jahrestagung des Waldbesitzerverbandes dankte Backhaus Karl-Jochen Rave nochmals für seine langjährige Arbeit als Vorsitzender und wünschte dem jetzigen Vorsitzenden, Dr. Ulrich Ivo von Trotha, für seine Aufgaben alles Gute.

Der Minister betonte: "Die Waldbesitzer des Landes leisten einen bedeutenden Beitrag für heutige und zukünftige Generationen. Nachhaltige Waldwirtschaft ist nicht allein wichtig für die Biodiversität, die Artenvielfalt und den Klimaschutz. Sie sichert auch den Erhalt einer Kulturlandschaft und trägt zur Wertschöpfung bei."

Hintergrund:

Mecklenburg-Vorpommern hat eine Waldfläche von 540.000 Hektar. Davon sind 41 % Landeswald, 39 % Privat- und Treuhandwald, 10 % Bundeswald, 10 % Körperschaftswald. Insgesamt gibt es im Land rund 45.000 Waldbesitzer.

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