Bad Kreuznach (agrar-PR) - Eine seit acht Wochen nahezu durchweg
geschlossene Schneedecke auf den Feldern, anhaltender und nicht selten
strenger Bodenfrost - die Symptome des Winters 2009/2010 bedeuten für
die landwirtschaftlichen Kulturen in Rheinland-Pfalz keine besonderen
Vorkommnisse. Nach Ermittlungen der Landwirtschaftskammer zeigen sich
die Ackerpflanzen bislang vom strengen Winter unbeeindruckt. Gefahr
droht den Feldern erst, wenn sie nach wieder milderen Temperaturen und
einsetzender Wachstumsphase von Spätfrösten heimgesucht werden.
Die
kompakte und weitgehend geschlossene Schneedecke seit Weihnachten habe
die Saaten geschützt und dafür gesorgt, dass der Boden nicht sehr tief
gefrieren konnte. Bei langsam abtauendem Schnee werde der Boden das
Wasser aufnehmen und für eine gute Wasserversorgung zu Beginn der
Vegetationsperiode sorgen. Bei der bereits im Herbst ausgesäten und
schon ausgetriebenen Wintergerste birgt die dicke Schneedecke nach
Aussage der Pflanzenexperten bei der Kammer ein gewisses Risiko von
Schneeschimmelbefall. Sogenannte Auswinterungsschäden, also ein
frostbedingtes Absterben von Pflänzchen, würden bei Wintergerste,
Weizen und Raps aber entscheidend von den Witterungsverhältnissen nach
dem Abgang des Schnees bestimmt. Setzt dann warme Witterung ein,
passiert gar nichts, und die Pflanzen können sich zu dichten,
ertragreichen Beständen entwickeln. Gibt es aber nach der
Tauwetterphase Kahlfröste mit starkem Wind, ist mit Auswinterung und
größeren Schäden an den Kulturen zu rechnen.
Zur Entwicklung der Population von tierischen
Schädlingen kann die Kammer noch keine gesicherten Aussagen machen,
hofft aber, dass die strengen, langanhaltenden Fröste und das geringe
Nahrungsangebot dafür sorgen, dass sich das im vergangenen Jahr örtlich
massenhafte Auftreten nicht wiederholt. Inwieweit die lange
Frostperiode den Erntestart der frühen Feldfrüchte, wie Erdbeeren,
Spargel und Frühkartoffeln verzögert, müsse gleichfalls noch abgewartet
werden.