Bad Kreuznach (agrar-PR) - Mit einem frisch gebrannten Williams Birnenbrand hat
die Destillatkönigin Sandra Dohmann aus dem Landesverband der Klein- und
Obstbrenner Nord-Württemberg die Brennsaison 2010/2011 der pfälzischen
Brennbetriebe eröffnet. Bei der Gemeinschaftsveranstaltung des Verbandes
Pfälzer Klein-und Obstbrenner und des Vereins Pfälzer Edelbrand im
Familienweingut Bangerth-Rinck im südpfälzischen Mühlhofen konnten die
Vorsitzenden Otto Hey und Willi Peter (beide Oberotterbach) zahlreiche
Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung begrüßen.
Vorsitzender Otto Hey bezeichnete in seiner Begrüßung die
Brennereien als eine wesentliche Stütze der landwirtschaftlichen
Betriebe. Der Verband werde dafür eintreten, dass dies so bleibe, wozu
auch ein zufriedenstellendes Ergebnis in den Bemühungen um die
Verlängerung des Branntweinmonopols gehöre. Hey nutzte die
Brennsaisoneröffnung dem Geschäftsführer des Verbandes Klaus Lindemann
zu seinem 25jährigen Dienstjubiläum zu gratulieren und zu danken.
Die Destillatkönigin Sandra Dohmann stellte die
Leistungen der Brennwirtschaft in den Mittelpunkt ihres Grußwortes. Zur
negativen Berichterstattung in einer namhaften Wirtschaftszeitung merkte
sie an, dass die Brenner eine enorme agrarpolitisch und
umweltpolitische sowie wirtschaftliche Bedeutung haben. Mit der
Bewirtschaftung von Streuobstwiesen erhalten sie ein Refugium für alte
Obstsorten und einen Zufluchtsort für Fauna und Flora, womit sie einen
unverzichtbaren Beitrag zur Biodiversität leisten. „Schützen durch
Nützen” heiße die Devise, denn ohne ökonomische Anreize wäre keine
Pflege der Streuobstwiesen mehr gegeben. Ein Lob hatte sie auch für die
Prämierungswettbewerbe parat, die zum einen den Brennern in ihrem
Marketing helfen und zum anderen den Verbrauchern Orientierung geben. Es
gehe aber nicht nur darum die Qualität herauszustellen, sondern die
Kunden vielmehr für das Produkt zu sensibilisieren.
Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz, Präsident der
Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, überbrachte die Grüße von
Ministerpräsident Kurt Beck und würdigte wie auch Landrätin Theresia
Riedmaier von der Südlichen Weinstraße die Verdienste der Klein- und
Edelbrenner für den Erhalt der Kulturlandschaft in ihrer gesamten
Vielfalt. Stefan Hilz, Dienstellenleiter der Landwirtschaftskammer in
Rheinland-Pfalz in Neustadt an der Weinstraße, überbrachte die Grüße von
Kammerpräsident Ökonomierat Norbert Schindler MdB und dankte den
Verbänden für die gute und konstruktive Zusammenarbeit bei der
Edelbrandprämierung, die im kommenden Jahr in die 14. Auflage geht.
Gerade weil es bei den Destillaten keine der Qualitätsweinprüfung
vergleichbare Qualitätssicherung gebe, gewinnt die Edelbrandprämierung
zusätzlich an Bedeutung. Brände mit einer Medaille der
Landwirtschaftskammmer signalisieren dem Verbraucher eine verlässliche
Qualität.
Gute Nachrichten für die Brenner brachte der
Direktor der Bundesmonopolverwaltung Wolfgang Hix mit. Er zeigte sich
zuversichtlich, dass die Verlängerung des Branntweinmonopols noch in
diesem Jahr kommen wird. Die Übernahmepreisbesprechung stehe noch aus,
jedoch kündigte er eine Erhöhung des Branntweingrundpreises von 155 Euro
je Hektoliter auf 164 Euro an. Dementsprechend werde auch der
Übernahmepreis von 339 Euro je Hektoliter auf 354 Euro steigen.
Optimistisch hinsichtlich des Fortbestandes des Branntweinmonopols über
2010 hinaus auch Dank der guten Unterstützung durch die Landes- und
Bundespolitik äußerte sich der Vorsitzende des Bundesverbandes der
Deutschen Klein- und Obstbrenner Siegfried Hornung.
Für die Gastgeber stellte Esther Bangerth den
Familienbetrieb Bangerth-Rinck vor. Weingut, Brennerei und ein Gästehaus
bilden die drei Säulen des Betriebes, der rund 20 Hektar Weinberge
bewirtschaftet.