19.12.2014 | 19:40:00 | ID: 19391 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Nordrhein-Westfalen fördert gefährdete, einheimische Nutztierrassen - BLE-Arbeit dient als Basis

Bonn (agrar-PR) -

Die BLE veröffentlicht regelmäßig die Rote Liste einheimischer Nutztiere, die vom Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen erarbeitet und aktualisiert wird. Nordrhein-Westfalen greift diese Rote Liste aktiv auf und plant als erstes Bundesland, alle gefährdeten Rassen der Roten Liste zu fördern.

 

Erstmalig beabsichtigt mit Nordrhein-Westfalen ein Bundesland, die Zucht sämtlicher gefährdeter, einheimischer Nutztierrassen über Haltungsprämien zu fördern. Bei der Auflistung der Rassen verweist das Land auf die Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland (TGRDEU) und die Rote Liste einheimischer Nutztierrassen der BLE. Förderfähig sollen Zuchttiere sein, die an einem Zuchtprogramm einer staatlich anerkannten Züchtervereinigung teilnehmen. Die im vorangegangenen Förderzeitraum festgesetzten Haltungsprämien für seltene Rassen sollen zudem erhöht werden.

 

BLE-Präsident: BLE und Experten schaffen fachliche Grundlagen

„Mit diesem Plan von Nordrhein-Westfalen wird unser jahrelanges Engagement, die biologische Vielfalt zu erhalten, belohnt“, so Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der BLE. Die Förderstrategie fuße auf der vom Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen erarbeiteten und von der BLE veröffentlichte Rote Liste einheimischer Nutztierrassen. „Grundlage hierfür sind die jährlich von uns erhobenen und veröffentlichten Bestandszahlen aller in Deutschland gezüchteten Nutztierrassen. Basierend auf diesen Zahlen empfehlen Experten des Fachbeirates, die einheimischen Nutztierrassen in eine von vier Gefährdungskategorien einzustufen“, erklärt der BLE-Präsident.

 

Dieses transparente Vorgehen ist im Nationalen Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung Tiergenetischer Ressourcen festgelegt. Eiden: „Somit ist die Rote Liste der BLE als Referenz für die Erarbeitung gezielter Maßnahmen zur Erhaltung gefährdeter Rassen prädestiniert. Die Bewahrung tiergenetischer Ressourcen ist Teil der Biodiversität und bietet einen Pool für die Tierzüchtung. So können wir unsere Rassen an veränderte Verbraucher- und Umweltanforderungen anpassen.“

 

Förderung über Haltungsprämien hilft seltenen Rassen

Haltungsprämien für Zuchttiere sind ein effektives Förderinstrument. So konnten zwischen 2006 und 2013 bundesweit elf geförderte Rassen in eine niedrigere Gefährdungskategorie eingeordnet werden. Zum Beispiel stieg der Bestand des Roten Höhenviehs von 755 (2006) auf 1.664 Zuchttiere (2013) an.

 

Auch überregional vorkommende, seltene Rassen werden gefördert

Nordrhein-Westfalen möchte mit dieser Maßnahme sein Engagement für die Erhaltung der Biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft ausweiten. Neben der Förderung der für Nordrhein-Westfalen typischen Rassen sollen jetzt auch die überregional in Deutschland vorkommenden, aber dennoch gefährdeten Rassen berücksichtigt werden. Hierzu gehören zum Beispiel die mittlerweile gefährdeten Schweinerassen Deutsche Landrasse und Deutsches Edelschwein. Auch der Einbezug von Rassen, die außerhalb Nordrhein-Westfalens konzentriert sind, kann Anreize für deren stärkere geografische Verbreitung setzen. Dies ist eine der effektivsten Maßnahmen, um seltene Rassen – vor allem im Fall von Tierseuchenausbrüchen – vor dem Aussterben zu bewahren.

 

Antragsfrist: 31. Dezember 2014

Interessierte nordrhein-westfälische Züchter können bis zum 31. Dezember 2014 einen Grundantrag bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen stellen. Das Antrags- und Bewilligungsverfahren steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der endgültigen Entscheidung durch die EU-Kommission.

 

Weitere Informationen

Die Rote Liste steht zum Download unter www.genres.de/haus-und-nutztiere/gefaehrdung bereit. Daten zur Bestandssituation der in Deutschland gezüchteten Rassen finden sich in der Zentralen Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland der BLE (TGRDEU) unter http://tgrdeu.genres.de/.

 

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