05.11.2021 | 11:27:00 | ID: 31419 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Rotweinfläche in Rheinland-Pfalz weiter rückläufig – Riesling auf neuem Höchststand

Bad Ems (agrar-PR) - Rheinland-Pfalz verfügt aktuell – nach einer vorläufigen Auswertung der Weinbaukartei – über eine bestockte Rebfläche zur Keltertraubenproduktion von 64.717 Hektar.
Die Anbaufläche nahm nach Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz gegenüber dem Vorjahr um 193 Hektar zu (plus 0,3 Prozent). Die Fläche für Weißweine beträgt 47.144 Hektar (plus ein Prozent) und die mit roten Rebsorten bestockte Fläche 17.573 Hektar (minus 1,6 Prozent). Damit setzte sich der Trend, dass die Winzerinnen und Winzer wieder auf weiße Rebsorten setzen, verstärkt fort.

Rebsorten

Die weiterhin mit Abstand bedeutendste Rebsorte in Rheinland-Pfalz ist der Riesling mit 18.100 Hektar (28 Prozent der gesamten bestockten Rebfläche). Dies stellt einen neuen Höchststand dar. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Fläche um 198 Hektar zu.

An Fläche im Weißweinsegment verloren vor allen Müller-Thurgau, (6.978 Hektar; minus 141 Hektar), Silvaner (2.682 Hektar, minus 78 Hektar), und Kerner (1.594 Hektar; minus 87 Hektar). Sauvignon blanc legte unter den zehn wichtigsten Weißweinrebsorten prozentual am stärksten zu. Seine Rebfläche wuchs im Vorjahresvergleich um 8,1 Prozent (plus 106 Hektar) auf aktuell 1.405 Hektar.

Ruländer (Grauburgunder) ist mit 229 Hektar (plus 5,1 Prozent) auf nunmehr 4.748 Hektar die Sorte mit dem absolut stärksten Rebflächenzuwachs im Vergleich zu 2020. Seit 2011 beträgt der Zuwachs 2.055 Hektar bzw. gut 76 Prozent. Die weißen Burgundersorten wachsen inzwischen auf 10.587 Hektar oder 16 Prozent der bestockten Rebflächen. Die Flächenzuwächse beim Weißburgunder (3.702 Hektar) und Chardonnay (1.976 Hektar) betrugen 81 bzw. 120 Hektar. Zur weißen Burgunderfamilie gehört noch der Auxerrois (161 Hektar).

Seit 2011 verringerte sich die Rotweinfläche um 2.000 Hektar. Im roten Segment wiesen auch aktuell nur wenige Sorten einen Flächenzuwachs auf. Mit einem Plus von 31 auf 643 Hektar war beim Merlot erneut die größte Zunahme zu verzeichnen. Spätburgunder (4.295 Hektar) gewann 23 Hektar hinzu.

Bezogen auf die Fläche verloren insbesondere Dornfelder (minus 207 Hektar), Portugieser (minus 105 Hektar) und Regent (minus 42 Hektar). Damit setzen sich die Tendenzen aus den Vorjahren fort. Dornfelder kommt noch auf ein Anbauareal von 6.583 Hektar. Die Anbauareale von Portugieser und Regent betragen 2.226 bzw. 1.252 Hektar.

Anbaugebiete

Die sechs Weinanbaugebiete des Landes weisen unterschiedliche Größen und Rebsortenspiegel auf. Die bestockte Rebfläche Rheinhessens, dem größten Anbaugebiet Deutschlands, nahm um 225 Hektar auf 27.168 Hektar zu. Die wichtigsten Rebsorten sind dort Riesling (5.158 Hektar) und Müller-Thurgau (3.958 Hektar) vor Dornfelder mit 3.219 Hektar.

Die Pfalz (23.761 Hektar) verzeichnet einen Rebflächenzuwachs von 40 Hektar. In der Pfalz liegt mit 5.968 Hektar die größte Rieslingfläche Deutschlands, gefolgt von Dornfelder (2.691 Hektar), Ruländer (2.014 Hektar) und Spätburgunder (1.710 Hektar) sowie Müller-Thurgau (1.691 Hektar).

Im rheinland-pfälzischen Teil des Anbaugebiets Mosel dominiert der Riesling (5.406 Hektar). Er wächst auf rund 63 Prozent der bestockten Rebfläche von 8.530 Hektar (minus 32 Hektar). Das Weinanbaugebiet Nahe gehört mit 4.238 Hektar zu den mittelgroßen Anbaugebieten. Die führenden Rebsorten sind Riesling (1.229 Hektar), Müller-Thurgau (493 Hektar) und Dornfelder (395 Hektar).

Die Weinbauregion Ahr ist bekannt für ihre Rotweine. Auf gut 81 Prozent der Anbaufläche von 563 Hektar wachsen rote Rebsorten. In der Anbaufläche sind die von der Flutkatastrophe betroffenen Flächen noch enthalten. Angeführt wird das Sortiment vom Spätburgunder (365 Hektar). Am Mittelrhein (446 Hektar) dominiert, wie an der Mosel, der Riesling den Anbau. Sein Anteil beläuft sich dort auf 65 Prozent.

Mit dem Inkrafttreten des neuen EU-Genehmigungssystems für Rebpflanzungen zum 1. Januar 2016 ist ein kommerzieller Weinanbau im gesamten Bundesgebiet zulässig. Die Anlage von Rebflächen zur Weinerzeugung ist somit in Deutschland nicht mehr auf die 13 Weinanbaugebiete begrenzt.

Der Umfang von Rebflächen, die dem sogenannten ‚Deutschweingebiet‘ und der geschützten geografischen Angabe (g.g.A.) ‚Landwein Rhein‘ zugerechnet werden, beträgt in Rheinland-Pfalz derzeit 11 Hektar. Die deutschen bezeichnungsrechtlichen Vorschriften sind im Weingesetz, in der Weinverordnung und den jeweiligen Landesverordnungen der Weinbau treibenden Bundesländer geregelt.
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