19.04.2012 | 05:23:00 | ID: 12704 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Clevere Grünlandbewirtschaftung: Vollweide mit Winterkalbung ist effizient

Freising (agrar-PR) - Unter Federführung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft(LfL) fand seit 2006 am Standort Grub das Pilotvorhaben "Vollweide mit Winterkalbung" statt.

Das Ziel des Projekts: Kenntnisse gewinnen, die der Praxis dabei helfen, Weideflächen optimal als Futterquelle zu nutzen und so die Kosten in der Milchviehhaltung zu senken. Die Untersuchungsergebnisse fasst jetzt eine Neuauflage des Flyers "Kurzrasenweide" zusammen. Eine neue LfL-Schriftenreihe informiert zudem über die Ergebnisse bei Milch- und Mutterkühen, eine gesonderte LfL-Information liefert Details zum Thema Jungrinderaufzucht. Für Interessierte stehen in Kürze alle Publikationen im Internetangebot der LfL bereit.
 
Die besondere Herausforderung bei dem Projekt bestand in der begrenzten Vegetationszeit und der knappen hofnahen Fläche in Bayern. An diese Verhältnisse angepasste Kurzrasen- und Vollweiden nutzen den Grasaufwuchs verlustarm und effizient. Zu diesem Zweck wird die Abkalbung bewusst in den Winter gelegt. So lassen sich frischmelkende Milchkühe voll ausfüttern und Weiden können ab Mitte April als alleinige Futterbasis dienen. Die Pilotbetriebe setzen die sogenannte Blockabkalbung mit großem Erfolg um. Je nach Betrieb und Jahr betrug die jährliche Milchmenge 6.000 bis 12.000 kg je ha Weidefläche. Der jährliche Zuwachs in der Mutterkuhhaltung lag zwischen 400 und 530 kg pro ha. Positiv fiel auch die Arbeitsentlastung im Sommer auf.

Bei entsprechenden betrieblichen Gegebenheiten ist die Vollweide mit Winterkalbung eine erfolgreiche und kostengünstige Strategie. Ihre Wirtschaftlichkeit hängt wie bei jedem Produktionsverfahren von einer guten Planung und einer konsequenten Umsetzung ab. Wir empfehlen Einzelbetrieben das Beratungsangebot des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern zu nutzen. Für Gruppenberatung im Arbeitskreis stehen die Fachzentren für Rinderhaltung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bereit. Weitere Details zum Thema liefert der Arbeitsschwerpunkt "Effiziente und nachhaltige Grünlandbewirtschaftung" im Internet-Angebot der LfL.

Auch künftig forscht die LfL auf dem Gebiet weiter: Am Standort Grub behält die LfL bei Jungrindern die Kurzrasenweidehaltung bei. Zudem soll am Ökobetrieb Kringell ein Teil der Milchkuhherde umgestellt werden. (LfL)

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