28.09.2023 | 11:48:00 | ID: 37535 | Ressort: Verbraucher | Gesundheit

Wunsch zu sterben: So sollten sich Angehörige verhalten

Baierbrunn (agrar-PR) - Wie damit umgehen, wenn jemand aus der Familie sagt, dass sie oder er nicht mehr leben will? Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen so äußern. Gerade mit zunehmender Gebrechlichkeit kommt häufig die Angst, ein Pflegefall zu werden und keine Entscheidungen mehr treffen zu können.
Aber auch bei psychischen Leiden wie Depressionen steigt das Risiko für Suizidgedanken. Im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" geben Experten Rat, wie Angehörige in einer solchen Situation reagieren können.

Chance für Austausch mit Betroffenen

Ganz wichtig ist es, den Betroffenen gut zuzuhören, sagt Verena Reckzeh, Leiterin des Hospizvereins Kirchheim e.V. "Ein Mensch, der sagt, dass er sterben will, möchte uns etwas mitteilen. Ich sehe es auch als Chance für einen Austausch." Aber man dürfe dabei nicht zu forsch sein, so Reckzeh. "Ich frage zum Beispiel nach, was es denn ganz konkret ist, das den Menschen so verzweifeln lässt. Und was sich verändern müsste, damit mein Gegenüber nicht mehr sterben will." Oft sind es dann gar nicht die ganz großen Veränderungen, beobachtet Reckzeh. Nicht jeder, der das sagt, möchte gleich sterben. Manche Menschen meinen damit, dass sie so, wie es gerade ist, nicht mehr leben wollen.

Ein Mensch, der den Wunsch zu sterben geäußert hat, sollte keinesfalls unter Druck gesetzt werden - oder das Gefühl vermittelt bekommen, sich rechtfertigen zu müssen. "Derjenige, der nicht mehr leben möchte, scheint für sich keinen Ausweg zu sehen", sagt Fredi Lang, Diplom-Psychologe beim Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. in Berlin. "Es geht darum, die Gründe und Perspektiven zu betrachten. Es ist wichtig, die Werte und Interessen zu akzeptieren."

Versuchen, den Sterbewunsch zu verstehen

Dem Gegenüber zu zeigen: Ich nehme Dich ernst - das vermittelt Thomas Dreher im Gespräch mit Betroffenen. Im nächsten Schritt sollte man versuchen, den Sterbewunsch zu verstehen, so der Theologe und Klinik-Seelsorger am Universitätsklinikum Tübingen: Um was genau geht es diesem Menschen? Ist es die Angst, die Kontrolle zu verlieren, Schmerzen oder keine Kraft mehr zu haben? "Wenn ich das verstanden habe, kann ich ins Gespräch treten. Dann öffnen sich die Leute auch, und wir können darüber reden." Es gehe nicht darum, alles abwenden oder verhindern zu können. Vielmehr gehe es darum, die Entscheidung, wie auch immer sie aussieht, möglichst gut zu begleiten - "auch, wenn ich selbst es vielleicht anders lösen würde", sagt Theologe Dreher.

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