18.03.2024 | 13:51:00 | ID: 39033 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

26. Milchtag in Erfurt: In schweren Zeiten für die Tierhaltung ist Verlass auf Landesförderung

"Wir wollen den weiteren Abbau der Tierhaltung verhindern", betonte Ministerin Susanna Karawanskij beim 26. Milchtag der Landesvereinigung Thüringer Milch e.V. und des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft in der Messe Erfurt. Der Titel "Tierhaltung in Thüringen - (k)eine Perspektive?" verweist auf die schwierige Situation in der Milchviehhaltung, die durch nicht ausreichend flexible Lieferbeziehungen, gestiegene Produktionskosten, stagnierende Preise und somit zu wenig Planungssicherheit geprägt ist. "Die Rinderhaltung ist ein bedeutendes Standbein der Landwirtschaft in Thüringen. Seit 2015 haben wir deshalb mit insgesamt über 40 Millionen Euro bessere Haltungsbedingungen für 28.000 Rinder in 93 Betriebe gefördert."

Die Förderung von Stallbauvorhaben Rind, insbesondere die Haltung von Milchkühen und Aufzuchtrindern, mit erhöhtem Platzangebot, Außenklimaeinfluss oder Auslauf bzw. Weidehaltung bilden den Schwerpunkt der Investitionsförderung landwirtschaftlicher Unternehmen in Thüringen (ILU). Die insgesamt 116 geförderten Vorhaben betreffen sowohl Neubauten als auch Umbauten bestehender Stallanlagen. Weitere Fördermittel wurden insbesondere in Melktechnik, Maschinen und Geräte der Innenwirtschaft, Futtersilos und Wirtschaftsdüngerlagerung investiert. Verbesserte Arbeits- und Produktionsbedingungen, auch mit Blick auf den Umweltschutz, stehen hier im Fokus.

Bei der Frühjahrs-Agrarministerkonferenz in Erfurt am 15. März forderten die Länder den Bund erneut auf, die vorliegenden Konzepte für den tierwohlgerechten Umbau von Tierställen endlich für die Landwirtinnen und Landwirte planungssicher umzusetzen. "Wenn sich die Tierhaltung weiter in andere Länder mit niedrigeren Standards verlagert, dann erweisen wir dem ethisch, ökologisch und ökonomisch sinnvollen Ziel nach mehr Tierwohl einen Bärendienst", so Ministerin Karawanskij. Die Borchert-Kommission legte 2020 ein umfassendes Konzept zum Umbau der Tierhaltung vor, das eine realistische Perspektive für Investitionen in Tierwohl aufzeigt. Diese gelte es aufzugreifen, umzusetzen und weiterzuentwickeln, forderte Karawanskij. 

Neben der Stallbauförderung mit ILU-Mittel verwies die Ministerin auf die zusätzliche Tierwohlförderung des Landes: "Thüringen geht mit seiner bundesweit einmaligen Tierwohlförderung voran. Bis 2028 stellen wir in Thüringen dafür 32 Millionen Euro zur Verfügung und fördern u.a. die tierwohlgerechte Sommerweidehaltung von Milchkühen. Seit 2021 konnten wir so die Haltungsbedingungen für 15 Prozent der Rinder verbessern, die in Thüringen gehalten werden. Tierwohl darf jedoch keine Insellösung bleiben. Dieser Herausforderung können wir nur gemeinsam in Deutschland begegnen und deshalb setze ich mich als Vorsitzende der AMK weiter für eine ausreichend finanzierte bundeseinheitliche Lösung ein."

Hintergrund:

Die geförderten Stallbauvorhaben der ILU werden überwiegend mit Mitteln des ELER und der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe GAK finanziert. Die Tierwohlförderung "T(h)ür Tierwohl" für die tierwohlgerechtere Haltung von Rindern und Schweinen wird aus Landesmitteln bzw. mit Start des GAP-Strategieplans 2023-2027 mit ELER-Mitteln finanziert.s

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