24.08.2013 | 08:15:00 | ID: 15822 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Thüringer Wald gemeinsam fit für die Zukunft machen

Suhl (agrar-PR) - Reinholz eröffnet Regionalkonferenz zum Waldumbau in Suhl

Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz hat alle Interessengruppen im Thüringer Wald eingeladen, sich aktiv in den Umbauprozess der Fichtenwälder einzubringen. „Angesichts des sich abzeichnenden Klimawandels müssen wir jetzt gemeinsam handeln. Wir müssen standort­gerechte, artenreiche und stabile Mischwälder schaffen, die auch in Zukunft ihre wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Funktionen erfüllen können“, sagte Reinholz heute anlässlich der Regionalkonferenz „Waldumbau im Thüringer Wald“ in Suhl. Zur Konferenz hatte die Landesforstanstalt Vertreter von Kommunen und Verbänden eingeladen, um den Dialog zum Waldumbau zu eröffnen.

ThüringenForst wird in den kommenden zehn Jahren verschiedene Vorgehensweisen für den Waldumbau in den höheren Lagen des Thüringer Walds erproben. Ziel ist es, praxistaugliche Empfehlungen für einen erfolgreichen Waldumbau in anderen Bergregionen, aber besonders für den Privat- und Körperschaftswald in Thüringen zu erarbeiten. Dabei werden Aspekte des Waldbaus, des Jagdmanagements, der Betriebswirtschaft und der Forsttechnik berücksichtigt.

„Der Waldumbau geht uns alle an, nicht nur die Forstwirtschaft. Bei der örtlichen Bevölkerung, der Tourismusbranche, dem Naturschutz und den regionalen Verbänden werbe ich für das Projekt und fordere sie auf, wo immer möglich, ihre Interessen kund zu tun“, sagte Minister Reinholz.

Die Landesforstanstalt will 7,5 Millionen Euro in das Waldumbau-Projekt investieren und im gesamten Projektzeitraum 1,5 Millionen Pflanzen in den Boden bringen.

 

Hintergrund

In den mittleren und Hochlagen des Thüringer Waldes dominieren bislang großflächige Reinbestände von Fichten, gepflanzt in den 1940er und 1950er Jahren. Sie sind besonders anfällig gegen Schnee- und Sturmschäden sowie gegen Borkenkäferfraß. Gleichzeitig weist der Thüringer Wald hohe Rotwilddichten auf, die erhebliche Verbiss- und Schälschäden an den Bäumen nach sich ziehen. Die Region ist von zentraler Bedeutung für Erholung und Tourismus im Freistaat.

Die Thüringer Landesregierung engagiert sich seit 1993 im Waldumbau. Seitdem wurden im Staatswald rund 8.000 Hektar Wald durch Saat oder Pflanzung umgebaut, im Privat- und Körperschaftswald etwa 6.000 Hektar. Die Waldbesitzer erhielten dafür Fördermittel in Höhe von 20 Millionen Euro. In der Koalitionsvereinbarung von 2009 haben sich die Thüringer Regierungsparteien zum Ziel gesetzt, vor dem Hintergrund des Klima­wandels Wald auf einer Fläche von mehr als 100.000 Hektar umzubauen. Diese Aufgabe übernimmt die 2012 gegründete Anstalt öffentlichen Rechts ThüringenForst. (tmlfun)
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