13.05.2011 | 10:15:00 | ID: 9427 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Sommergerste erobert 2011 im Vorjahr verlorenes Terrain zurück

Stuttgart (agrar-PR) - Der Flächenbedarf für den Substratanbau der Biogasanlagen nimmt zu.
Die heimischen Landwirte haben nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes in ihren Anbauentscheidungen zur Ernte 2011 den schlechten Aussaatbedingungen im vergangenen Herbst - als Folge der lang anhaltenden Nässeperiode - Tribut zollen müssen. Außerdem sind wegen Frost, Schneckenfraß und der von Wildschweinen verursachten Schäden allein 3.000 Hektar (ha) Winterraps- und 1.550 ha Winterweizenflächen ausgewintert. Insgesamt mussten von der Herbstsaat Flächen in der Größenordnung von 5.600 ha neu bestellt werden.

Wie sich aus den Meldungen der Ernte- und Betriebsberichterstatter im Einzelnen ergibt, ging die Anbaufläche der wichtigsten Getreideart Winterweizen gegenüber dem Vorjahr um knapp 3 Prozent auf 226.400 ha (einschl. Dinkel und Einkorn) zurück. Der Anbau von Wintergerste wurde um 4 Prozent auf 95.100 ha zurückgenommen. Die Ölfrucht Winterraps hat sich trotz der ungünstigen Bedingungen dagegen bei 68.800 ha gut behaupten können. Von ihren Auswinterungsschäden hat vor allem die Sommerform profitiert. Hauptnutznießer der gesamten Anbauentwicklung ist Sommergerste, die um über ein Fünftel auf eine Anbaufläche von 72.700 ha zulegen konnte. Nachdem in den beiden Vorjahren rund 27.000 ha Ackerfläche für den Braugerstenanbau, die vorrangige Nutzung der Sommergerste, verloren gingen, wird heuer wieder mit einer höheren Nachfrage verbunden mit attraktiveren Erzeugerpreisen gerechnet.

Schließlich beeinflusst auch die boomende Biogasproduktion nachhaltig die Anbauentscheidungen der Landwirte. So erlebt Silomais, der früher fast ausschließlich als Futtermittel in der Rinderhaltung diente, trotz rückläufiger Tierzahlen derzeit einen zweiten Frühling. In die Biogasproduktion wandert zumeist auch das Getreide, das im grünen Zustand als Ganzpflanze geerntet wird. Zwischenzeitlich handelt es sich hierbei in Baden-Württemberg um eine Fläche von insgesamt 8.850 ha.

Die obigen Angaben müssen aufgrund der vergleichsweise begrenzten Zahl an Berichterstattern noch als vorläufige Anbautendenzen angesehen werden. Auf breiter statistischer Basis abgesicherte Daten über den tatsächlichen Anbau auf dem Ackerland liefert die Bodennutzungshaupterhebung 2011, deren erste Ergebnisse voraussichtlich Ende Juli vorliegen werden. (stala) 
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