21.11.2023 | 11:45:00 | ID: 38124 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Landwirte diskutieren beim LBV-Unternehmertag über ihre Perspektiven

Stuttgart (agrar-PR) - Bauernpräsident Rukwied: „Wir wollen in diesen unsicheren Krisenzeiten Lösungen für die Zukunft suchen.“
‚Krisen meistern. Zukunft gestalten.‘ Unter diesem Motto tauschen sich auf dem LBV-Unternehmertag mehr als 600 Teilnehmer aus Landwirtschaft, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft über Herausforderungen und Perspektiven der Agrarbranche aus. Der Unternehmertag des Landesbauernverbandes findet am 21. November 2023 bereits zum 7. Mal im Internationalen Congresscenter Stuttgart statt.

Wirtschaftliche Situation sehr herausfordernd
Dr. Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg, analysiert im Auftakt-Vortrag die aktuelle wirtschaftliche Situation. Die deutsche Wirtschaft schrumpft laut Prognosen mehrerer Wirtschaftsforschungsinstitute im laufenden Jahr. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und der Terror in Nahost verändern massiv und weltweit die geopolitische und ökonomische Situation. Steigende Energiepreise, anhaltend hohe Inflation, damit verbunden höhere Zinsen und fehlende Fachkräfte kennzeichnen die schwierige Situation unserer Wirtschaft derzeit. Kraemer skizziert, wie vor dem Hintergrund der zahlreichen Krisen die Transformation der Wirtschaft im Rahmen des ‚Green Deal‘ der EU gelingen kann.

In zwei Fachforen beleuchten Praktiker und Wissenschaftler mögliche Lösungen für die Landwirtschaft und die Märkte von morgen. Sie erklären, wie Chancen erkannt und Perspektiven geschaffen werden können.

Rukwied: Landwirte brauchen Lösungen für die Zukunft
„Die Landwirtschaft erlebt herausfordernde Zeiten, in denen wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der gesamten Agrarwirtschaft getroffen werden. Der Druck zur Veränderung ist hoch. Er birgt für alle Beteiligten Risiken, aber auch Chancen. Wir wollen gemeinsam mit unseren Marktpartnern Lösungen für die Zukunft suchen.“ So führt Joachim Rukwied, Landwirt in Eberstadt (Landkreis Heilbronn) und LBV-Präsident, in das Thema des Unternehmertages ein.

Versorgungssicherheit nicht selbstverständlich
Versorgungssicherheit sei „alles andere als selbstverständlich“. Der Krieg in der Ukraine und der Terror in Nahost zeigten dies täglich. Die Ernährung zu sichern sowie Klima- und Naturschutzmaßnahmen durchzuführen, „gehört zu unserem Selbstverständnis als Bauern“, betont Rukwied, der zugleich Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) ist.

Politik bremst Landwirte bei Tierwohl-Ställen aus
Es sei ebenso selbstverständlich, das Tierwohl weiter zu verbessern. „Jedoch werden wir Landwirte gerade beim Tierwohl ausgebremst“, bedauert Rukwied. Als Beispiele nennt er die unzureichende Haltungskennzeichnung und Finanzierung sowie die geplanten gesetzlichen Änderungen beim Bau von Tierwohl-Ställen.

Planungssicherheit und tragfähige Finanzierung notwendig
„Unsere Tierhalter brauchen Planungssicherheit und erwarten von der Politik und dem Handel ein tragfähiges Finanzierungskonzept mit langfristigen und verlässlichen Liefer- und Vertragsbeziehungen“, unterstreicht der Bauernpräsident. „Der Handel will zunehmend den Fokus in seinem Frischfleisch- und Trinkmilch-Sortiment auf Qualität aus Deutschland richten. Dazu benötigen wir Landwirte konkrete Antworten zur Umsetzung, zur künftigen Zusammenarbeit und zur Frage, wie preisorientierte Konsumenten mitgenommen werden können“, erklärt Rukwied.

Rukwied: EU darf Perspektiven für unsere Familienbetriebe nicht gefährden
Zum Abschluss des 7. LBV-Unternehmertages diskutieren Experten die Perspektiven des Pflanzenbaus. Großen Einfluss haben dabei die geplanten politischen Restriktionen, die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und steigende Anforderungen im Artenschutz. „Das von der EU-Kommission vorgeschlagene pauschale Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten gefährdet die Landwirtschaft in ihrer Existenz“, betont Rukwied. „Mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz stärken wir in Baden-Württemberg gemeinsam mit der Landwirtschaft den Artenschutz und schaffen Perspektiven für unsere Familienbetriebe. Diesen eingeschlagenen Weg darf die EU-Kommission nicht gefährden. Sie muss ihren ungeeigneten Vorschlag zum Pflanzenschutzmitteleinsatz zurücknehmen“, erklärt der LBV-Präsident.

Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 33.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 20 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.
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